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Filmfest München 2014 – nationale und internationale Premieren noch bis zum 5.7.

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Das Filmfest München findet heuer zum 32. Mal statt. Eröffnet wird es am Abend des 27.6. mit Jean-Pierre Jeunets neuem Film THE YOUNG AND PRESTIGIOUS T. S. SPIVET (in Deutschland unter dem Titel DIE KARTE MEINER TRÄUME), den die französischen Produzenten mit dem frankokanadischen Co-Produktionspartner Filmarto Inc. realisiert und auf Englisch an Originalschausplätzen in Kanada gedreht haben. Es ist gleich auch schon die erste Deutschlandpremiere.

Kyle Catlett in THE YOUNG AND PRODIGIOUS T. S. SPIVET (DIE KARTE MEINER TRÄUME). © Pathé Films

Kyle Catlett in THE YOUNG AND PRODIGIOUS T. S. SPIVET (DIE KARTE MEINER TRÄUME, 1:2,35, 3D, Farbe, 105 min, FR/CA 2013, Regie: Jean Jeunet). © Pathé Films

Der Film handelt von den Abenteuern des hochbegabten Jungen T. S. Spivet, der mit seiner reichlich exzentrischen Familie auf einer kleinen Ranch im US-Bundesstaat Montana lebt und, so klein er ist, ein ebenso begeisterter Wissenschaftler wie talentierter Zeichner und Erfinder ist. Thomas Hardmeier, AFC, bekam für die Kameraarbeit an dem Film den französischen Filmpreis César. Ein Interview mit dem Regisseur steht steht in unserer aktuellen Printausgabe 7/2014.

Insgesamt laufen auf dem Filmfest 158 Filme aus 51 Ländern, 38 davon sind Weltpremieren, acht weitere internationale oder europäische Premieren. Wir zeigen hier schon mal ein paar Linien im Programm auf, die uns auffielen. Eine davon: Öffnung und Mut zum Genre. Die Festivalleiterin Diana Iljine und ihr Programmerteam haben beispielsweise Jonathan Glazers UNDER THE SKIN (UK 2013) nach München geholt, in dem Scarlett Johansson als Laura mit  pechschwarzem Haar, und blutroten Lippen in einem Lieferwagen nachts allein durch Schottland fährt.

Auch IT FOLLOWS von David Robert Mitchel (US 2014) wäre hier zu nennen, wo sich im Leben der 19jährigen Jay plötzlich Horror breitmacht. Oder COLD IN JULY von Jim Mickle (US 2014): Ein Mann erschießt nachts in seinem Haus versehentlich einen unbewaffneten Eindringling, woraus sich so einiges entwickelt…

Etliches in der Reihe Neues Deutsches Kino, die von Christoph Gröner kuratiert ist, könnte man im weitesten Sinne subsumieren unter dem Begriff Geldfragen und wie man trotzdem versucht, im Leben klarzukommen. Zum Beispiel:WIR SIND DIE NEUEN (Regie: Ralf Westhoff), WIR WAREN KÖNIGE (Regie: Philipp Leinemann),  EIN GESCHENK DER GÖTTER (Regie: Oliver Hafner), WORST CASE SCENARIO (Regie: Franz Müller)…

In WORST CASE SCENARIO sitzen Kostümbildnerin Olga (Eva Löbau) und Filmregisseur Georg (Samuel Finch), frisch voneinander getrennt, mit der ganzen Filmcrew auf einem Campingplatz in Polen fest. Sie drehen eine Komödie über die Fußball-EM, und jeden Tag verlässt ein anderes Teammitglied das total unterfinanzierte Projekt.

Neue Filme aus aller Welt sind in den Reihen Cinevision, Cinemasters, Spotlight und International Independents zu sehen. Nicht schlecht, was die Programmer Florian Borchmeyer (internationale Programm, Schwerpunkt  Lateinamerika und Iberische Halbinsel), Susana Gomes (internationales Programm, Schwerpunkt International Independents), Robert Fischer (internationales Programm, Schwerpunkt frankophone Filme) und Christoph Gröner (Schwerpunkt Italien) hier zusammengebracht haben! Aus Cannes (Festivalbericht in unserer aktuellen Ausgabe 7/2014) konnten sie zum Beispiel die Schwergewichte THE CLOUDS OF SILS MARIA (Regie: Olivier Assayas, FR/CH/DE), LE MERAVIGLIE (Alice Rohrwacher, IT), THE HOMESMAN (Tommy Lee Jones, US), DEUX JOURS, UNE NUIT (Jean-Pierre und Luc Dardenne, BE), LEVIATHAN (Andrey Zvyagintsev, RU) und FUTATSUME NO MADO (STILL THE WATER, Naomi Kawase, JP) nach München bugsieren.
Die in Italien erspähten Filme TIR (Regie: Alberto Fasulo), PICCOLA PATRIA (Regie: Alessandro Rossetto) und SACRO GRA (Regie: Gianfranco Rosi) haben alle irgendwie mit Fahren und Transit und dem Leben übehaupt zu tun und sind doch jeder wieder ganz anders.

TIR kommt daher wie ein Dokumentarfilm, ist aber komplett inszeniert. Branko, eigentlich Lehrer in Bosnien, ist in seinem Beruf arbeitetslos und arbeitet als LKW-Fahrer in Italien, fern der Familie. Der in Slowenien sehr bekannte Schauspieler Branko Zavrsan machte für die verblüffend dokumentarisch-echt aussehende Rolle extra den LKW-Führerschein. Filmemacher Alberto Fasulo  begleitete ihn monatelang auf echten LKW-Touren ganz alleine mit einer mit speziell angepassten Lomo-Objektiven bestückten Canon  C 300 und fand und erfand dabei Ausschnitte und lange und kurze Sequenzen, die den Film erzählen und einen 90 Minuten lang nicht loslassen, man weiß eigentlich gar nicht warum.

Und selbst wenn man mit dem einen oder anderen oder sogar mit vielen der Festivalfilme nicht klarkommen sollte, kann man dies kundtun, nämlich in den Diskussionen nach den Filmvorführungen, die immer dann stattfinden, wenn die Filmemacher in München sind. Was lobenswert oft der Fall ist.

Auch die Hommage-Reihen lohnen sich, erwähnt seien nur die zu Udo Kier (CineMerit Award), Walter Hill, Klaus Lemke und Willy Bogner (seine Filme sind alle neue 35mm-Kopien für die Open-Air-Vorführungen am Gasteig). Selbstverständlich gibt es auch ein Kinderfilmfest.

Nicht nur Filme. An jedem Festivaltag gibt es im Kulturzentrum Gasteig die öffentlich zugänglichen Branchenveranstaltungen Filmmakers Live, das sind Podiumsgespräche mit deutschen und internationalen Filmemachern (Details hier), und die Fachveranstaltungen zu aktuellen Entwicklungen der Filmbranche  (Details hier)

Online können die Kino-Eintrittskarten fürs Festival jetzt schon bestellt werden. Die Tageskassen haben ab dem 28.6. auf.

Weitere Infos auf der Festival-Website.

 

 

 

 


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